Das Ende einer Beziehung kann weh tun. Gerade wenn der Schmerz noch sehr tief sitzt, fällt es uns schwer zu akzeptieren, dass diese Trennung unausweichlich war.
Doch eigentlich waren die Anzeichnen da, immer wieder, nur haben wir sie gekonnt ignoriert und es war genau genommen nicht die erste Trennung in dieser Beziehung. Aber diesmal ist es eine endgültige Entscheidung und es gibt keinen Weg zurück.
Zu oft haben wir in der Vergangenheit gekämpft, alles gegeben, mehr als wir hätten geben sollen. Viele von uns geben sogar so viel, dass sie sich selbst völlig aufgegeben haben und dann irgendwann feststellen: wer bin ich eigentlich und was mache ich überhaupt noch hier?
Meistens beginnen diese Beziehungen, die uns so zerstören können, besonders euphorisch. Wir sind geblendet durch die rosarote Brille. Sehen nur die guten Seiten und schenken den schlechten Angewohnheiten keine Aufmerksamkeit. Warum auch? Es fühlt sich toll an, elektrisierend und als könnten wir alles schaffen auf dieser Welt, weil wir diesen Menschen lieben und er uns auch – oder?
Nach den ersten aufregenden Wochen spüren wir, dass irgendwas nicht stimmt. Die Beziehung verläuft überhaupt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben.
Insgeheim haben wir alle unsere Vorstellungen von unserem Traumpartner und wie eine Beziehung laufen soll. Wir möchten liebevolle Nachrichten vor dem Schlafen gehen, kleine Aufmerksamkeiten und das Gefühl, dass wir für den anderen Menschen das Beste sind, was ihm jemals in seinem Leben passiert ist. Doch sie bleiben aus, die kleinen und großen Gesten, nach denen wir uns so sehnen. Aber so schnell wollen wir nicht aufgeben. Wir versuchen uns in unseren Partner hineinzuversetzen, geben uns Mühe, machen kleine Geschenke und tun alles, damit er uns lieben muss.
Aber es kommt immer weniger vom Gegenüber und wir fühlen uns immer weniger gewollt, ja sogar ungeliebt. Wir wissen innerlich bereits, dass das Ende nah ist, aber wir schaffen den Absprung einfach nicht. Schließlich waren wir verliebt und das nicht ohne Grund. Verzweifelt suchen wir immer wieder das Gespräch, wir drängen uns dem anderen auf, nur um zu spüren, dass er genervt ist von unserem Bemühungen. Eine Erkenntnis, die schmerzt. Der Mensch, den wir lieben, ist genervt von uns.
Wir hadern viel zu lange mit uns, bis wir endlich den Schlussstrich ziehen. Wir spüren, wie wir fallen und wissen nicht, wie wir diesen Fall abbremsen sollen.
Doch vielleicht ist gerade dieser tiefe Fall unsere größte Hoffnung. Denn der Fehler unseres Lebens kann uns unendlich viel Kraft geben. Er kann uns nicht nur Kraft geben, er sollte uns Inspiration sein. Schließlich hat er uns gezeigt, was wir nicht mehr wollen. Welche Art von Liebe wir nicht mehr bereit sind zu geben. Liebe, die uns innerlich auffrisst, bei der wir das Gefühl haben, nur noch geben zu müssen und bei der es nur um den anderen Menschen geht.
Wir müssen lernen den Fehler unseres Lebens als Chance zu betrachten. Die Chance, uns selbst kennen zu lernen. Unsere Träume, Hoffnungen und Wünsche. Und als Chance, unsere Grenzen anderen Menschen aufzuzeigen.
Der Fehler unseres Lebens sollte uns nie an uns selbst zweifeln lassen. Mit uns ist nichts falsch, wir sind genau richtig so wie wir sind. Doch dieser Mensch war der falsche Mensch für uns. Er ist kein schlechter Mensch und wir mussten ihn treffen, weil sein Dasein uns für unser Leben etwas mitteilen musste.
Er hat uns nicht wertgeschätzt, aber das ist nie unser Fehler gewesen. Wir wissen nun, was für einen Menschen wir suchen und mit was wir uns zufrieden geben wollen und nicht mit weniger. Jede Beziehung, die gescheitert ist, ist wichtig auf unserem Weg zu dem Menschen, der die Liebe unseres Lebens ist.

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