Unfreundliche Menschen kennt jeder. Nicht nur, dass ihre Art schnell die Stimmung verdirbt, sie sind häufig auch immun gegenüber Argumenten und Kritik. Ursache ist die Einstellung, die oft hinter der Unfreundlichkeit steckt. Natürlich ist jeder mal mit dem metaphorischen falschen Fuß aufgestanden, doch wer darüber hinaus dauerhaft unfreundlich ist, zeigt sich seinen Mitmenschen gegenüber rücksichtslos. Es zeugt von Egozentrismus, die Gedanken und Gefühle anderer für die eigenen Bedürfnisse zu übergehen, indem bereitwillig potentielle Kränkungen in Kauf genommen werden. Die Wut darüber scheint also berechtigt. Doch ist sie das wirklich?

Wut über unfreundliche Menschen mag zwar oft berechtigt sein, doch gilt es abzuwägen, wie der richtige Umgang damit aussieht. Dazu werden für Dich im Folgenden die fünf wichtigsten Gedanken zu diesem Thema erläutert.

Mach es nicht zu Deinem Problem

Das Zauberwort heißt „Abgrenzen“. Nur, weil Dein Gegenüber ein bestimmtes Problem hat, musst du es noch lange nicht zu Deinem machen. Mit anderen Worten, nur weil es Deinem Gegenüber nicht gelingt, freundlich mit Dir umzugehen, bedeutet das nicht, dass Du es auch verdienst. Sieh‘ es viel mehr als seine Schwäche und nicht als Folge Deiner Inkompetenz.

Schau in den Spiegel

Hast Du dich auch schonmal unfreundlich verhalten? Bestimmt! Wie bereits erwähnt, gibt es einfach schlechte Tage. Man verschläft, steht im Stau, kleckert Kaffee über seine Lieblingshose, die Beispiele sind genau so vielfältig wie bekannt. Wie schnell passiert etwas, dass die eigene Laune trübt. Wenn Du ehrlich zu dir selber bist, fällt es Dir an solchen Tagen ebenfalls schwer, Rücksicht auf die Gefühle deiner Mitmenschen zu nehmen. Wie verführerisch ist es manchmal, eine Belanglosigkeit zum Anlass zu nehmen, um seiner angestauten Wut lauthals Luft zu machen. Genauso geht es natürlich auch Deinen Mitmenschen. Vor allem solchen, die viel Temperament oder wenig Selbstkontrolle haben. Atme also tief durch und denke an die Male, an denen die Pferde mit Dir durchgegangen sind.

Lächeln ist ansteckend

Natürlich ist es nicht Deine Aufgabe, Sorge für die Stimmungen Deines Umfelds zu tragen. Dennoch kann gute Laune genauso ansteckend sein wie schlechte Stimmung oder Unfreundlichkeit. Versuche doch einfach mal, auf böse Blicke und bissige Kommentare mit einem herzlichen Lächeln zu reagieren. Es wird nicht immer funktionieren, aber wenn doch, kannst Du euch beiden zu einem angenehmeren Tag verhelfen.

Von der technischen Seite

Es gibt eine Reihe praktischer Techniken, die Dir nicht nur zu Gelassenheit, sondern auch zu einem entspannteren Umgang mit unfreundlichen Menschen verhelfen. Die wohl bekannteste Methode ist das innere Zählen. Erst einmal bis zehn oder zwanzig zu zählen, verzögert eine potentiell wütende Reaktion, die Öl ins Feuer gießen und einen Konflikt provozieren würde. Nach einem kurzen Moment fühlst Du dich sofort ruhiger und reagierst gelassener. Auch über die Atmung lässt sich Einfluss auf das Innere nehmen. Atme tief durch die Nase und schicke die Luft bis in deinen Bauch hinunter. Diese Atmung sorgt für eine ausreichende Sauerstoffversorgung und bringt Dich sofort in ein ruhigeres Fahrwasser.

Jeder Tag verdient eine neue Chance

Nicht nur jeder Tag, sondern jede Situation sollte möglichst für sich stehen. Falls es zuvor Unstimmigkeiten gab, müssen sich diese nicht durch die weiteren Stunden ziehen. Gib Deinen Mitmenschen die Chance, ihr Verhalten positiv zu verändern und sei nicht nachtragend! Dies mag schwierig sein, doch entlastet diese Sichtweise auch ungemein. Wer nicht lernt, Fehler zu verzeihen, wird primär sich selber damit schaden.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass unfreundliche Menschen eine Herausforderung für Deine Stimmung darstellen. Es liegt jedoch an Dir, inwieweit Du Dich davon beeinflussen lässt. Wenn Du positiv bleibst, schützt du dich davor, zum Fußabtreter zu werden.

Liebe Grüße
Deine Ariane Lehmann