Verliebt zu sein, ist wohl das schönste Gefühl der Welt. Doch diese Phase ist meist nicht von langer Dauer, denn die Liebe entwickelt sich weiter. Ob aus der Verliebtheit dann auch eine tiefe, innige und dauerhafte Herzensliebe wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Damit du verstehst, wie sich die Liebe aufbaut, solltest du die 5 Phasen der Liebe kennen.

1. Die Verliebtheit

Du lernst jemanden kennen, verliebst dich in ihn und hast das Gefühl, es erfüllt sich ein Traum. Die erste Phase der Liebe ist die Verliebtheit. Diese Phase ist gleichermaßen wunderschön wie trügerisch. Das Hochgefühl, einen so wunderbaren und liebevollen Menschen gefunden zu haben, überdeckt den Blick auf die Realität, daher kommt auch das Sprichwort „Liebe macht blind“. Der neue Partner wird zum Sinnbild aller wahr gewordenen Wünsche und Träume. Er scheint perfekt, er hat keine Fehler, keine Makel, keine schlechten Angewohnheiten. Gerade am Anfang gibt sich natürlich auch jeder besonders viel Mühe, den Partner zu beeindrucken. Natürlich hat jeder Mensch – er genauso wie du – Ecken, Kanten und diverse Angewohnheiten, doch diese werden einfach ausgeblendet. In der Phase der Verliebtheit wird die Wahrnehmung getäuscht, denn die Hormone spielen verrückt. Das ist auch ganz normal und durch die Evolutionsgeschichte vollkommen nachvollziehbar. Du verliebst dich, um den Fortbestand deiner Art zu sichern. Auch wenn es heute nicht mehr darum geht, die eigene Art zu erhalten, so ist dieser Instinkt dennoch tief verwurzelt. Es ist also ganz normal, Schwächen des Partners zu ignorieren, um der Liebe eine Chance zu geben. Das Glücksgefühl, dass in der Verliebtheit entsteht, ist mir keinem anderen Gefühl zu vergleichen, es ist einzigartig und wunderschön.

2. Die Wahrheit holt dich ein

Früher oder später wirst du erkennen, dass dein Partner doch ein paar Eigenheiten hat, die dich vielleicht stören. Häufig sind es kleine Dinge, die der Liebe eigentlich keinen Abbruch tun sollten, die du aber als so unangenehm empfinden kannst, dass du die ganze Beziehung infrage stellst. Ist die „rosarote Brille“ erst einmal verschwunden, siehst du ganz klar, wie er tatsächlich ist. In dieser Phase wird die Liebe auf eine harte Probe gestellt. Du setzt dich mit der Wahrheit auseinander und überlegst dir, ob du mit seinen Schwächen umgehen kannst. Nur wenn du bereit bist, ihn so anzunehmen wie er ist, hat die Liebe langfristig eine Chance. Denke nicht darüber nach, dass du ihn ändern willst. Das wird nicht funktionieren. Mache dir ebenfalls bewusst, dass er nun auch von dir ein reales Bild hat und genauso darüber nachdenkt, ob er mit deinen Eigenschaften leben kann und will.

3. Die Liebe wird infrage gestellt – durchhalten oder aufgeben?

Die Erkenntnis, wie der andere wirklich ist, was er denkt und welches Lebenskonzept er verfolgt, kann sehr hart sein. Jetzt heißt es „durchhalten oder aufgeben“. Gibst du auf, ist es vorbei und du bist offen, um dich irgendwann neu zu verlieben. Dann beginnst du wieder bei Phase 1. Ehrliche Gespräche können dabei helfen, zu klären, ob die Liebe weiterhin eine Chance hat. Gibt es gemeinsame Ziele und findet ihr Kompromisse, die die Liebe auf eine solide Basis stellen? Sind die Schwächen deines Partners für dich akzeptabel oder treiben dich seine Eigenheiten an den Rand des Wahnsinns? All diese Fragen müssen geklärt werden, bevor sich die Liebe weiterentwickeln kann. Viele Partnerschaften scheitern in genau dieser Phase, weil es durchaus schwierig ist, einen Menschen einfach so anzunehmen, wie er ist.

4. Die Realität akzeptieren

Wenn du erkannt hast, dass er auch mit all seinen Schwächen genau der Richtige für dich ist, dann sind die ersten Krisen bereits überwunden. Natürlich wird es immer wieder mal Reibereien und Differenzen geben, doch die Partnerschaft wird nicht bei jeder Kleinigkeit infrage gestellt. Ihr rauft euch zusammen und verfolgt gemeinsame Ziele. Da werden gelegentliche Auseinandersetzungen die Partnerschaft nicht gefährden können. In dieser Phase kommt ihr euch deutlich näher. Die Bereitschaft, den anderen Menschen als individuelles Wesen anzunehmen, seine Ecken und Kanten zu akzeptieren und die positiven Eigenschaften wertzuschätzen, befördert eure Beziehung auf ein höheres Level. Häufig werden dann unangenehme Angewohnheiten ganz plötzlich als charmant und liebenswert empfunden. In dieser Phase wird der gegenseitige Respekt und das Gefühl, eine Einheit zu bilden, gefördert.

5. Die tiefe Verbundenheit

Akzeptierst du deinen Partner, wie er ist, und nimmt er dich umgekehrt genauso an, dann ist die Basis für eine langfristige Liebe gebaut. Ihr habt verschiedene Phasen durchschritten, Probleme gelöst, Gespräche geführt, und den wahren Wert des jeweils anderen erkannt. Ihr fühlt euch einander enger verbunden als jemals zuvor. Nichts und niemand kann euch auseinander bringen. Natürlich werdet ihr immer wieder mal Konflikte auszufechten haben, und ihr werdet auch nicht immer einer Meinung sein. Aber Hand aufs Herz, genau das macht doch eine Beziehung auch so dynamisch und spannend. Wichtig ist dabei nur, dass ihr wisst, dass ihr euch aufeinander verlassen könnt, ihr in entscheidenden Situationen an gleichen Strang zieht und die tiefe Herzensliebe die kleinen Differenzen problemlos überwindet. Die Liebe, die du in dieser Phase empfindest, ist ehrlich, aufrichtig und nicht von Hoffnungen und Erwartungen verzerrt. Nicht jede Beziehung schafft es bis in diese erfüllende Phase, doch wenn du sie erreichst, dann spürst und weißt du es.